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Werden die Minister Lauterbach und Hundstorfer in die Falle des EPSCO-Treffens tappen?

Werden die Minister Lauterbach und Hundstorfer in die Falle des EPSCO-Treffens tappen?

Am Freitag treffen sich die EU-Gesundheitsminister erneut, um unter anderem darüber zu beraten, wie das tödliche Tabakrauchen bekämpft werden kann. Im Vorfeld des Treffens haben eine Reihe von Ländern ein Positionspapier ausgearbeitet, um weiteren Druck auf die EU auszuüben, die in Kürze eine neue Richtlinie über Tabakerzeugnisse (TPD) vorlegen soll. Ihren Vorschlägen mangelt es jedoch sowohl an einer wissenschaftlichen Grundlage als auch an einer Folgenabschätzung, so dass die Gefahr besteht, dass mehr Menschen mit dem Rauchen anfangen. Die Frage ist nun, wie der deutsche Gesundheitsminister Karl Lauterbach und der österreichische Sozialminister Rudolf Hundstorfer reagieren werden.

8 Millionen Menschen sterben jedes Jahr an den Folgen des Rauchens. Wir alle haben eine gemeinsame Verantwortung, vor allem Kinder und Jugendliche vom Rauchen abzuhalten, aber auch Raucher zum Aufhören zu bewegen. Doch trotz des gemeinsamen Ziels kommen wir nur langsam voran.

Markus Lindblad, Leiter der Kommunikationsabteilung von Haypp, erklärt:

- Wir haben alle das Gefühl, dass wir den Prozess gerne beschleunigen würden, aber wenn man gute und nachhaltige Entscheidungen treffen will, muss man sich auf wissenschaftliche Grundlagen stützen. Die Tatsache, dass diese Länder, allen voran Dänemark, nun ihre eigenen Vorschläge zur Regulierung des Nikotins, zum Verbot bestimmter Produkte und zum Verbot von Aromen vorgelegt haben, zeigt nur, wie frustriert sie sind.

Aber selbst wenn sie es gut meinen, besteht die Gefahr, dass die Vorschläge des Positionspapiers das Gegenteil bewirken.

- Ein Verbot von Aromen ist ein solcher Bereich. Die meisten Menschen scheinen zu glauben, dass es die Aromen sind, die junge Menschen zu Nikotinprodukten greifen lassen, aber das stimmt nicht. Untersuchungen zeigen, dass es die Marke ist, die sie anzieht, sagt Lindblad:

- Wahr ist aber, dass ein Verbot von Aromen dazu führen würde, dass mehr Menschen zum Rauchen zurückkehren. Und ich glaube nicht, dass Lauterbach oder sonst jemand das will. Denn Rauchen ist nicht nur tödlich für den Konsumenten, sondern kostet die Gesellschaft jedes Jahr enorme Summen.

Zur Bekämpfung des jugendlichen Konsums setzen die Experten vor allem auf Maßnahmen im Bereich des Marketings und die Einführung einer doppelten Alterskontrolle.

- Es ist immer noch viel zu einfach für Minderjährige, an Zigaretten und andere Produkte zu gelangen. Aber eine überstürzte Entscheidung auf einer Ratstagung, wenn die Europäische Kommission gerade ihren Vorschlag vorlegt, bringt überhaupt nichts, so Lindblad abschließend:

- Deutschland und andere Länder sollten sich stattdessen ansehen, welche Länder am erfolgreichsten waren. Schweden und Norwegen zum Beispiel haben eine lange Tradition in Sachen Snus. Diese Länder werden bald offiziell rauchfrei sein, während 23 % der Deutschen noch rauchen. Europa braucht einen gemeinsamen und ausgewogenen Ansatz, der der öffentlichen Gesundheit und wissenschaftlichen Erkenntnissen Vorrang vor übereilten Regelungen einräumt.

Sie können etwas bewirken
 
Schreiben Sie noch heute an Ihren Gesundheitsminister, heben Sie die guten Beispiele hervor und fordern Sie Ihre Regierung auf, keine übereilten emotionalen Entscheidungen zu treffen, sondern sich auf die Wissenschaft und bewährte Erfahrungen zu verlassen. Ihre Stimme kann zu einer verantwortungsvollen Regulierung des Tabakkonsums beitragen, die Leben rettet und die öffentliche Gesundheit fördert!


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