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Zwanzig Jahre nach Inkrafttreten des Rahmenübereinkommens der Weltgesundheitsorganisation (WHO) zur Tabakkontrolle (FCTC) zeigt eine neue internationale Studie, dass der weltweite Rückgang des Rauchens ins Stocken geraten ist. Die Autoren der Studie argumentieren, dass es an der Zeit ist, die Strategie zu überdenken – und dass Schadensminimierung eine größere Rolle spielen sollte als bisher.
Die Studie mit dem Titel Two decades of global tobacco control: time for a rethink¹, veröffentlicht in Internal and Emergency Medicine, wurde von Karl Fagerström, Viktor Mravcik, Andrzej Fal, Guillermo Gervasini sowie Nicolas und Roberto Robles verfasst.
Das MPOWER-Maßnahmenpaket der WHO wurde weltweit umfassend umgesetzt, doch nur vier Länder haben das höchste Umsetzungsniveau erreicht. Dennoch sinken die Raucherzahlen nicht schnell genug, um das Ziel einer Reduktion um 30 % bis 2025 zu erreichen. Besonders in Europa ist der Fortschritt langsam, und das EU-Ziel, den Raucheranteil bis 2040 auf unter 5 % zu senken, scheint mit den derzeitigen Methoden unerreichbar.
Länder wie Schweden, Japan und Neuseeland haben es geschafft, die Raucherquote innerhalb eines Jahrzehnts zu halbieren – ein Erfolg, den die Forscher vor allem darauf zurückführen, dass Verbraucher auf weniger schädliche Nikotinprodukte wie Snus, E-Zigaretten und Nikotinbeutel umgestiegen sind. In Schweden ist Snus seit Langem eine Alternative zur Zigarette, und Nikotinbeutel haben sich inzwischen als noch weniger schädliche Option etabliert.
Für Ärztinnen und Ärzte in der Primärversorgung und Inneren Medizin sollte dies ein vorrangiges Thema sein. Viele Patientinnen und Patienten scheitern trotz wiederholter Versuche daran, mit dem Rauchen aufzuhören. Die Forscher fordern daher, dass medizinisches Fachpersonal individuelle Beratung anbietet, die auch Schadensminimierung berücksichtigt – und nicht nur vollständige Nikotinabstinenz.
Die Autoren kritisieren die Haltung der WHO, weniger schädliche Nikotinprodukte zu verbieten, während Zigaretten weiterhin legal sind. Sie bezeichnen dies als unethisch und kontraproduktiv, da es die Zigarettenindustrie schützt statt die öffentliche Gesundheit.
Die Studie schlägt fünf konkrete Schritte vor, um Schadensminimierung in die zukünftige Entwicklung der FCTC zu integrieren:
Ohne weitere Reformen droht der Welt bis 2050 über 1,2 Milliarden Raucher. Trotz zwanzigjähriger Umsetzung hat das WHO-Rahmenübereinkommen zur Tabakkontrolle nicht besser abgeschnitten als Länder, die eigene Wege gegangen sind – im Gegenteil. Die Autoren plädieren daher für einen Strategiewechsel: weg vom Nikotinverbot, hin zur Reduktion der gefährlichsten Form des Nikotinkonsums – dem Zigarettenrauchen.